Die Ausstellungen im Museum Barberini werden von öffentlichen Symposien vorbereitet, zu denen international renommierte Experten eingeladen sind, ihre neuesten Forschungsergebnisse zu präsentieren. Die Vorträge werden in den Ausstellungskatalogen veröffentlicht.
Symposien
2024
Mittwoch, 11. Dezember 2024
Max Liebermann hat mit seiner impressionistischen Malerei die erste Avantgardebewegung in Deutschland angestoßen. Als Sammler und Vermittler französischer Impressionisten und als Präsident der Berliner Sezession hat er der Kunstwelt im national geprägten Kaiserreich Internationalität gegeben. Anders als in Frankreich mit seiner unumstrittenen Kunstmetropole Paris war die Kunst in Deutschland von vielen Zentren geprägt, denn neben Berlin entwickelte sich der Impressionismus in Deutschland auch in Dresden, Hamburg, Karlsruhe, Leipzig, München und Stuttgart. Die Ausstellung Impressionismus in Deutschland. Max Liebermann und seine Zeit widmet sich der Vielfalt an Themen und Stilen zwischen 1870 und 1930. Sie stellt neben den im Kanon verankerten Malern wie Lovis Corinth, Max Liebermann und Max Slevogt auch weniger bekannte Künstlerinnen und Künstler wie Maria Slavona und Lesser Ury vor.
Das Symposium bereitet die Ausstellung vor, die vom 3. Oktober 2025 bis zum 8. Februar 2026 im Museum Frieder Burda und vom 28. Februar bis zum 7. Juni 2026 im Museum Barberini zu sehen sein wird.
Es sprechen:
- Dr. Alexander Bastek, Museum Behnhaus Drägerhaus, Lübeck
- Dr. Karoline Feulner, Landesmuseum Mainz
- Barbara Schaefer, Walraff-Richartz Museum & Fondation Corboud, Köln
- Prof. Dr. Lucy Wasensteiner, Universität Bonn
- Dr. Ortrud Westheider, Museum Barberini, Potsdam
Mittwoch, 15. Mai bis Donnerstag, 16. Mai 2024
Das Museum Barberini lädt aus Anlass des 150. Jubiläums des Impressionismus zu der zweitägigen Konferenz Impressionismus heute. Ausstellen, Forschen, Untersuchen ein, um den aktuellen Forschungsstand vorzustellen.
Vor 150 Jahren schlossen sich 30 Künstlerinnen und Künstler in Paris zusammen und zeigten vom 15. April bis 15. Mai 1874 im Atelier des Photographen Félix Nadar abseits der offiziellen Akademie-Ausstellungen ihre Werke. Zu diesem Künstler-Kreis gehörten u. a. Claude Monet, Camille Pissarro, Paul Cézanne, Pierre-Auguste Renoir, Berthe Morisot und Alfred Sisley — Pioniere der französischen Moderne, die allesamt mit herausragenden Werken in der Sammlung Hasso Plattner vertreten sind.
Es sprechen:
- Dr. Alexander Bastek, Museum Behnhaus Drägerhaus, Lübeck
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Prof. Dr. Claudia Blümle, Humboldt-Universität zu Berlin
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Dr. Karoline Feulner, Landesmuseum Mainz
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Linda Hacka, Museum Barberini, Potsdam
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Dr. Dorothee Hansen, Kunsthalle Bremen
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Felicitas Klein, Berlin
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Robert Knöll, Basel
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Ana Nasyrova, Alte Nationalgalerie, Berlin
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Dr. Michael Philipp, Museum Barberini, Potsdam
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Valentina Plotnikova, Humboldt-Universität zu Berlin
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Barbara Schaefer, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln
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Prof. Martin Schieder, Universität Leipzig
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Rahel Schrohe, Humboldt-Universität zu Berlin
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Dr. Lucy Wasensteiner, Liebermann-Villa am Wannsee, Berlin
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Dr. Ortrud Westheider, Museum Barberini, Potsdam
- Dr. Daniel Zamani, Museum Barberini, Potsdam
Mittwoch, 22. Mai 2024
Mit Camille Pissarro wird ein Außenseiter zur Zentralfigur der Impressionisten. Der in der Karibik Geborene kommt 1855 nach Frankreich, spürt den antiakademischen Aufbruch der Malerei und zieht Gleichgesinnte an. Mit ihrer revolutionären Malweise begründen sie den Impressionismus. Pissarro greift auch den Pointillismus der Jüngeren auf und ist der einzige Künstler, der an allen acht Impressionisten-Ausstellungen in Paris beteiligt ist. Anhand von rund 80 Landschaften, Stadtansichten, Stillleben und Figurenbildern aus etwa 50 internationalen Sammlungen gibt die Ausstellung Camille Pissarro. Bildwelten des Impressionismus einen fundierten Überblick über sein gesamtes Schaffen und zeigt zugleich die sozialutopischen Ideen seiner Kunst.
Das Symposium bereitet die Retrospektive vor, die vom 14. Juni bis zum 28. September 2025 am Museum Barberini in Potsdam zu sehen sein wird. Kooperationspartner ist das Denver Art Museum, wo die Ausstellung vom 26. Oktober 2025 bis zum 8. Februar 2026 gezeigt wird.
Es sprechen:
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Claire Durand-Ruel, Paris
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Dr. Clarisse Fava-Piz, Denver Art Museum
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Colin Harrison, Ashmolean Museum of Art, Oxford
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Dr. Christoph Heinrich, Denver Art Museum
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Dr. Ortrud Westheider, Museum Barberini, Potsdam
- Dr. Daniel Zamani, Museum Barberini, Potsdam
Mitwoch, 12. Juni 2024
Wie kein anderes Tier hat das Einhorn die Phantasie angeregt. Seit Jahrhunderten ist es in vielen Kulturen belegt. Seine Faszination hält bis heute an. Das mythische Tier ist ein vielschichtiges Zeichen, von dem eine assoziative Energie ausgeht. Die Spur des Einhorns zeigt sich in der christlichen und außereuropäischen Kunst, in Naturwissenschaft und Medizin und einer vielfältigen Symbolik. Die Beschäftigung mit der Ikonographie des Einhorns lädt ein zu Reflexionen über Phantasie, Weltwissen, Ambivalenzen und Projektionen.
Das Symposium bereitet die Ausstellung Einhorn. Das Fabeltier in der Kunst vor, die vom 25. Oktober 2025 bis zum 1. Februar 2026 im Museum Barberini in Potsdam und vom 16. März bis 28. Juni 2026 im Musée de Cluny in Paris zu sehen sein wird.
Es sprechen:
- Adrien Bossard, Musée départemental des arts asiatique, Nizza
- Béatrice de Chancel-Bardelot, Musée de Cluny, Paris
- Barbara Drake Boehm, New York
- Dr. Michael Philipp, Museum Barberini, Potsdam
- Annabelle Ténéze, Louvre Lens
- PD Dr. Stefan Trinks, Humboldt-Universität zu Berlin
2023
17. Symposium, 7. Dezember 2023
Um 1905 experimentierte eine neue Künstlergeneration in Frank- reich mit explosiver Farbigkeit. Bekannt wurden die Maler als Fauvisten, die „jungen Wilden“ ihrer Zeit. Wie kein anderes Mitglied der Gruppe identifizierte sich Maurice de Vlaminck mit dieser Zuschreibung und propagierte selbstbewusst den Ruf des modernen Künstlerrebellen. Anhand von rund 70 Leihgaben aus mehr als 40 internationalen Sammlungen gibt die Ausstellung einen fundierten Überblick über Vlamincks gesamtes künstlerisches Schaffen. Der Schwerpunkt liegt auf seinen fauvistischen Landschaftsbildern, mit denen er zu einem der wichtigsten Vorreiter des Expressionismus wurde. Die Werkschau ist die erste umfassende Retrospektive Vlamincks in Deutschland.
Das Symposium bereitet die Ausstellung vor, die vom 14. September 2024 bis zum 12. Januar 2025 am Museum Barberini in Potsdam zu sehen sein wird. Kooperations- partner ist das Von der Heydt-Museum in Wuppertal, wo die Ausstellung vom 8. Februar bis zum 18. Mai 2025 gezeigt wird.
Es sprechen:
- Heinz Widauer, Kunsthistoriker, Wien
- Prof. Matthias Krüger, Ludwig-Maximilians- Universität München
- Lisa Smit, Van Gogh Museum, Amsterdam
- Dr. Daniel Zamani, Museum Barberini, Potsdam
- Dr. Anna Storm, Von der Heydt-Museum, Wuppertal
- Maïthé Vallès-Bled, Kunsthistorikerin, Le Bosc
2022
16. Symposium, 26. Oktober 2022
Seine großformatigen Aktbilder waren ein Skandal und haben Amedeo Modigliani (1884–1920) berühmt gemacht. Die Ausstellung Modigliani zeigt dessen Portraitserien und Aktgemälde aus neuer Perspektive. Erstmals stellt sie die von ihm portraitierten Künstlerinnen im Kontext der kosmopolitischen Szene in Paris vor. Dabei thematisiert sie auch seine 1915 begonnene Serie von Frauen mit Kurzhaarfrisur in Männerkleidung im Zusammenhang der Frauenemanzipation während des Ersten Weltkriegs. Vor diesem Hintergrund lassen sich die 1917 skandalisierten Akte vor rotem Grund neu interpretieren. Einbezogen werden auch Modiglianis Pariser Künstlerfreunde und seine Entwicklung im Kontext der europäischen Moderne. Die an Henri de Toulouse-Lautrec geschulten Darstellungen von Bühne und Tanz überführte Modigliani zu Masken und Figurinen, in seinen an Paul Cézanne angelehnten Portraits nahm er Picassos Neoklassizismus ebenso vorweg wie die Neue Sachlichkeit im Deutschland der 1920er Jahre.
Das Symposium bereitet die Ausstellung vor, die vom 24. November 2023 bis zum 17. März 2024 in der Staatsgalerie Stuttgart und vom 27. April bis zum 18. August 2024 im Museum Barberini zu sehen sein wird.
Es sprechen:
- Cécile Girardeau, Musée de l’Orangerie, Paris
- Dr. Victoria Noel Johnson, Rom
- Dr. Peter Kropmanns, Köln/Paris
- Dr. Nathalie Lachmann, Staatsgalerie Stuttgart
- Prof. Dr. Beate Söntgen, Leuphana Universität Lüneburg
- Dr. Ortrud Westheider, Museum Barberini
15. Symposium, 22. Juni 2022
Die Landschaftsmalerei hat in den Niederlanden ihren Ursprung. Der Realismus der Alten Meister des 17. Jahrhunderts blieb der Maßstab. Mit der in Frankreich entwickelten Malerei unter freiem Himmel erhielten die niederländischen Maler des 19. Jahrhunderts neue Impulse. Die Haager Schule fing die sich wandelnden Lichtstimmungen der Natur in hohen Wolkenhimmeln mit vielen Grauschattierungen ein. Ab den 1880er Jahren wurden im Wechselspiel mit impressionistischen Einflüssen aus Frankreich die Stadtlandschaft und das moderne Leben ein Thema, bevor mit dem Pointillismus die Entfesselung der Farbe die Malerei bestimmte. Die Ausstellung versammelt rund 100 Werke von etwa 40 Künstlerinnen und Künstlern, darunter Johan Barthold Jongkind, Vincent van Gogh, Jacoba van Heemskerck und Piet Mondrian.
Das Symposium bereitet die gleichnamige Ausstellung vor, die in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Den Haag entsteht und vom 8. Juli bis 22. Oktober 2023 im Museum Barberini zu sehen sein wird.
Es sprechen:
- Dr. Ortrud Westheider, Museum Barberini
- Frouke van Dijke, Kunstmuseum Den Haag
- Mayken Jonkman, RKD – Netherlands Institute for Art History, Den Haag
- Renske Suijver, Van Gogh Museum, Amsterdam & The Mesdag Collection, Den Haag
- Jeroen Kapelle, RKD – Netherlands Institute for Art History, Den Haag
- Renske Cohen Tervaert, Kröller-Müller Museum, Otterlo
- Dr. Michael Philipp, Museum Barberini, Potsdam
2021
14. Symposium, 10. November 2021
Claude Monets Gemälde Impression, Sonnenaufgang von 1872, das dem Impressionismus seinen Namen gab und das jetzt 150 Jahre alt wird, zeigt die rote Scheibe der Morgensonne als Brennpunkt der Komposition. Das Gemälde ist Ausgangspunkt einer Ausstellung, die sich Darstellungen der Sonne von der Antike bis in die Gegenwart widmet. Als Zeichen oder Personifizierung göttlicher Mächte, als handlungstreibendes Element in mythologischen Erzählungen wie dem Sturz des Ikarus, als Stimmungsträger in Landschaftsgemälden und als Grundlage für die Intensivierung der Farbe in der Malerei der klassischen Moderne spielt die Sonne in der europäischen Kunst eine zentrale Rolle.
Das Symposium bereitet die Ausstellung vor, die vom 15. September 2022 bis zum 29. Januar 2023 im Musée Marmottan Monet, Paris und vom 25. Februar bis zum 11. Juni 2023 im Museum Barberini zu sehen sein wird.
Auf dem Symposium sprechen (in der Reihenfolge der Vorträge)
- Dr. Michael Philipp, Museum Barberini, Potsdam
- Prof. Dr. Marilynn S. Olson und Prof. Dr. Donald W. Olson, Texas State University
- Prof. Dr. Nils Büttner, Staatliche Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart
- Prof. Dr. Hendrik Ziegler, Philipps-Universität Marburg
- Prof. Dr. Michael E. Zimmermann, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
- Marianne Mathieu, Musée Marmottan Monet, Paris
13. Symposium, 13. Oktober 2021 – digital –
Nach dem Zweiten Weltkrieg ging die westliche Malerei völlig neue Wege. Mit dem Abstrakten Expressionismus in den USA und dem Informel in Westeuropa wandte sich eine junge Künstlergeneration von den Stilrichtungen der Zwischenkriegsjahre ab: Statt figurativer Darstellung oder geometrischer Abstraktion verfolgte sie einen ungestüm-expressiven Umgang mit Form, Farbe und Material. Als Ausdruck individueller Freiheit erhielt die spontane künstlerische Geste symbolische Aufladung. Die Ausstellung untersucht die parallele Entwicklung der beiden Strömungen vor dem Hintergrund transatlantischen Austauschs und Dialogs.
Das Symposium bereitet die Ausstellung vor, die vom 4. Juni bis zum 25. September 2022 im Museum Barberini zu sehen sein wird.
Auf dem Symposium sprechen (in der Reihenfolge der Vorträge)
- Jeremy Lewison, Kunsthistoriker, London
- Dr. Grazina Subelyte, Peggy Guggenheim Collection, Venedig
- Dr. Daniel Zamani, Museum Barberini, Potsdam
- Kay Heymer, Kunstpalast Düsseldorf
- Dr. David Anfam, Kunsthistoriker, London
12. Symposium, 1. September 2021 – digital –
Im 19. Jahrhundert wählten zahlreiche Photographen die gleichen Motive wie die Maler des Impressionismus: Den Wald von Fontainebleau, die Steilküste von Étretat oder die moderne Metropole Paris. Auch sie studierten die wechselnden Lichtsituationen, die Jahreszeiten und Wetterverhältnisse. Von Anfang an verfolgte die Photographie durch Erprobung von Komposition und Perspektive sowie mit Hilfe unterschiedlicher Techniken einen künstlerischen Anspruch. Ihr Verhältnis zur Malerei war bis zum Ersten Weltkrieg sowohl von Konkurrenz als auch von Einflussnahme geprägt. Die Ausstellung untersucht diese Wechselwirkungen und beleuchtet die Entwicklung des neuen Mediums von den 1850er Jahren zu einer autonomen Kunstform um 1900.
Das 12. Symposium bereitet die Ausstellung vor, die vom 12. Februar bis zum 8. Mai 2022 im Museum Barberini zu sehen sein wird.
Auf dem Symposium sprechen (in der Reihenfolge der Vorträge)
- Dr. Ulrich Pohlmann, Münchner Stadtmuseum und Kurator der Ausstellung
- Dominique de Font-Réaulx, Musée du Louvre, Paris
- Dr. Esther Ruelfs, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
- Dr. Monika Faber, Photoinstitut Bonartes Wien
- PD Dr. Matthias Krüger, Ludwig-Maximilians-Universität München
- Prof. Dr. Stiegler, Universität Konstanz
2019
11. Symposium, 11. November 2019
Seit den 1860er Jahren zog es russische Künstler wie Ilja Repin aus Moskau und St. Petersburg in die damals führende Kunstmetropole Paris. Hier begegneten sie den Werken von Claude Monet und Auguste Renoir und ließen sich von den Themen und der Malweise der französischen Impressionisten anregen. Zurück in Russland malten sie en plein air und spürten der Flüchtigkeit des Moments nach, wenn sie Szenen des russischen Alltags portraitierten. So etablierten sie die Genres Landschaftsmalerei und Interieur in Russland. Auch die nachfolgenden Maler wie Natalja Gontscharowa, Michail Larionow und Kasimir Malewitsch entwickelten aus dem impressionistischen Studium des Lichts ihre neue Kunst. Sie verstanden sich als Impressionisten, bevor sie nach 1910 mit dem expressiven Rayonismus und dem ungegenständlichen Suprematismus die russische Avantgardekunst begründeten.
Das Symposium wurde in Zusammenarbeit mit der Staatlichen Tretjakow-Galerie, Moskau, organisiert. Referenten des Symposiums:
- Olga Atroshchenko (Staatliche Tretjakow-Galerie, Moskau)
- Rosalind Polly Blakesley (University of Cambridge)
- Maria Kokkori (The Art Institute of Chicago)
- Susanne Strätling (Universität Potsdam)
- Irina Vakar (Staatliche Tretjakow-Galerie, Moskau)
- Tatiana Yudenkova (Staatliche Tretjakow-Galerie, Moskau)
10. Symposium, 6. Juni 2019
Der Nahe und der Ferne Osten waren im Amsterdam des 17. Jahrhunderts nicht nur als Vorstellung präsent. Der Handel mit Asien, Afrika und der Levante brachte exotische Waren, Schriften und neues Wissen in die Niederlande. Rembrandt und andere Maler des Goldenen Zeitalters schöpften aus dieser kulturellen Vielfalt Inspiration für ihre Kunst. Die Kehrseiten der westöstlichen Begegnungen wie Sklaverei, Handelskriege und die Verluste eigener Seeleute wurden allerdings nicht dargestellt. Das Fremde war ein reizvoller Kontrast zum Eigenen, aber es erregte kaum tiefergehende Anteilnahme. Das war bei Rembrandt nicht anders als bei seinen Zeitgenossen, und an dieser Einstellung hat sich – und zu dieser Reflexion lädt die Ausstellung ein – bis heute in weiten Teilen der westlichen Welt nichts geändert.
Das Symposium bereitete die Ausstellung vor, die vom 31. Oktober 2020 bis 14. Februar 2021 im Kunstmuseum Basel und anschließend vom 27. Juni 2021 im Museum Barberini zu sehen sein wird. Referenten des Symposiums:
- Roelof van Gelder (Amsterdam)
- Jan de Hond (Rijksmuseum, Amsterdam)
- Dr. Michael Philipp (Museum Barberini, Potsdam)
- Gary Schwartz, der Gastkurator der Ausstellung (Maarssen)
- Erik Spaans (Amsterdam)
- Arnoud Vrolijk (Universitätsbibliothek Leiden)
9. Symposium, 16. Januar 2019
Der Ort war für Monet (1840–1926) von entscheidender Bedeutung. Hier traf das von Wetter, Jahres- und Tageszeiten abhängige Licht auf landschaftliche Gegebenheiten. Hier konnte der Künstler dem flüchtigen Spiel atmosphärischer Phänomene nachgehen – dem, was zwischen ihm und dem Motiv lag. Immer wieder suchte Monet gezielt Topographien auf, deren motivische Umsetzung ihn herausforderte. Das Symposium untersuchte Monets künstlerischen Werdegang im Hinblick auf seine Ortswahl und sein Ortsbewusstsein.
Das Symposium fand am 16. Januar 2019 im Museum Barberini in Zusammenarbeit mit dem Denver Art Museum statt, wo die Ausstellung unter dem Titel Claude Monet: Truth of Nature vom 20. Oktober 2019 bis 2. Februar 2020 zu sehen war.
Referenten des Symposiums:
- Marianne Mathieu (Musée Marmottan Monet, Paris)
- Dr. James H. Rubin (Stony Brook University, New York)
- George T.M. Shackelford (Kimbell Art Museum, Fort Worth)
- Prof. Dr. Richard Thomson (The University of Edinburgh, Edinburgh College of Art)
- Prof. Paul Tucker (University of Massachusetts, Boston)
- Dr. Daniel Zamani (Museum Barberini, Potsdam)
25. Januar 2019
Die Ausstellung Götter des Olymp. Aus der Dresdner Skulpturensammlung im Museum Barberini präsentierte vom 17. November 2018 bis 17. Februar 2019 Meisterwerke, die aufgrund von Umbauarbeiten der Kunstsammlungen Dresden lange Zeit nicht gezeigt werden konnten. Ihre dauerhafte Aufstellung fanden sie erst im Herbst 2019 im sanierten Semperbau. Das Symposium in Zusammenarbeit mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden widmete sich Fragen zur Tradition des Sammelns und Präsentierens antiker Hinterlassenschaften bis in die Gegenwart. Gewürdigt wurde auch die langjährige Tätigkeit von Kordelia Knoll als Oberkonservatorin der Dresdner Antikensammlung.
Referenten des Symposiums:
- Norbert Eschbach (Universität Gießen)
- Dr. Stephan Koja (Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden)
- Dr. Claudia Kryza-Gersch (Staatlichen Kunstsammlungen Dresden)
- Dr. Joachim Raeder (Kunsthalle Kiel)
- Prof. Dr. Andreas Scholl (Ales Museum, Staatliche Museen zu Berlin)
- Saskia Wetzig (Staatliche Kunstsammlungen Dresden)
19. September 2019
Archive bewahren das kollektive Gedächtnis und sind für die Zukunft der kunstgeschichtlichen Forschung unverzichtbar. Der Zugang zu archivierten Informationen ist von zentraler Bedeutung für Restitutions- und Provenienzrecherchen, die Erhaltung des Kulturbesitzes und die Betreuung von Künstlernachlässen. Durch Digitalisierung lassen sich archivierte Informationen heute weltweit systematisieren und vernetzen, sodass Wissenschaftler und Forscher leichter auf dringend benötigtes Material zugreifen können. Die internationale Konferenz der Freien Universität Berlin in Kooperation mit dem Wildenstein Plattner Institute, New York, dem Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie, Den Haag und dem Museum Barberini, Potsdam stellte beispielhaft archivalische Neuentdeckungen vor, rückte unzureichend genutzte Archive in den Blick, stellte die Verknüpfung von Archiven als Aufgabe heraus und zeigte auf, welche Ressourcen heute zur Verfügung stehen.
Referenten des Symposiums:
- Vivian Endicott Barnett (New York)
- Christina Bartosh (Universität Wien)
- Christian Bartz (Hasso Plattner Institut, Potsdam)
- Jane Bramwell (Tate, London)
- Sophie Derrot (INHA, Paris)
- Walter Feilchenfeldt (Zürich)
- Elizabeth Gorayeb (The Wildenstein Plattner Institute, New York)
- Dr. Günter Herzog (ZADIK, Köln)
- Dr. Meike Hoffmann (Mosse Art Research Initiative, Freie Universität Berlin)
- Prof. Dr. Ralf Krestel (Hasso-Plattner-Institut, Potsdam)
- Martin Lorenz (Wildenstein Plattner Institute, Berlin)
- Prof. Dr. Christoph Meinel (Hasso-Plattner-Institut, Potsdam)
- Dr. Victoria Noel-Johnson (Rom), France Nerlich (INHA, Paris)
- Dr. Nadine Oberste-Hetbleck (Universität Köln)
- Agnes Peresztegi (Looted Art Litigation, New York and Paris)
- Prof. Dr. Chris Stolwijk (RKD, Den Haag)
- Dr. Ortrud Westheider (Museum Barberini, Potsdam)
2018
8. Symposium, 5. Dezember 2018
Von seinem ersten Gemälde bis zu den farbstarken Blumenbildern der späten Jahre hat Van Gogh immer wieder Stillleben gemalt. Das Symposium zur ersten Ausstellung zu diesem Thema untersuchte anhand von über 20 Gemälden die entscheidenden Etappen im Werk Van Goghs und seine Entwicklung zu einem freieren, intensiveren Umgang mit Farbe. In diesem Genre konnte er malerische Mittel und Möglichkeiten erproben – von der Erfassung des Raums mit Licht und Schatten bis zum Experimentieren mit Farbe.
Referenten des Symposiums:
- Sjraar van Heughten (Utrecht)
- Stefan Koldehoff (Köln)
- Eliza Rathbone (Washington)
- Marije Vellekoop (Van Gogh Museum, Amsterdam)
- Dr. Michael Philipp (Museum Barberini, Potsdam)
- Dr. Oliver Tostmann (Wadsworth Atheneum Museum of Art, Hartford)
- Prof. Dr. Michael F. Zimmermann (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)
7. Symposium, 17. Oktober 2018
Rom war im 17. Jahrhundert nicht nur in der Architektur, sondern auch in der bildenden Kunst das kulturelle Zentrum Europas. Der aus der Familie der Barberini stammende Papst Urban VIII. förderte Maler und Bildhauer und gab Gemälde in Auftrag, die heute zu den Hauptwerken der italienischen Malerei zählen. Unter seinem Pontifikat machte er Rom zur Hauptstadt des Barock mit großer Strahlkraft. Die Preußen-Könige Friedrich II. und Friedrich Wilhelm IV. ließen zahlreiche Gebäude nach italienischen Vorbildern in Potsdam errichtet.
Das Symposium in Kooperation mit der Gallerie Nazionali Barberini Corsini in Rom bereitete die Ausstellung Wege des Barock vor, die im Sommer 2019 Meisterwerke aus der Sammlung der Nationalgalerien Barberini Corsini im Potsdamer Museum Barberini präsentierte. Referenten des Symposiums:
- Maurizia Cicconi (Gallerie Nazionali Barberini Corsini, Rom)
- Michele Di Monte (Gallerie Nazionali Barberini Corsini, Rom)
- Inés Richter-Musso, die Kuratorin der Ausstellung
- Prof. Dr. Sebastian Schütze (Universität Wien)
- Dr. Franziska Windt (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Potsdam)
6. Symposium, 5. März 2018
Angeregt durch eine Neuerwerbung richtete das Museum Barberini im Sommer 2018 die Ausstellung Gerhard Richter. Abstraktion aus. Sie durchmaß das Werk des Malers von den 1960er Jahren bis heute und widmete sich seinen abstrakten Strategien und Verfahrensweisen: von den schwarzweißen Photobildern und Farbtafeln über die Grauen Bilder und Vermalungen bis zu den Abstrakten Bildern, wie Richter ab den späten 1970er Jahren seine Gemälde mit ihren Pinsel-, Rakel- und Spachtelspuren im Farbauftrag häufig betitelte.
Referenten des Symposiums:
- Hubertus Butin (Kunsthistoriker, Berlin)
- Dr. Dietmar Elger (Gerhard Richter Archiv, Staatliche Kunstsammlungen Dresden)
- Prof. Dr. Matthias Krüger (Ludwig-Maximilians-Universität München)
- Dr. Ortrud Westheider (Museum Barberini, Potsdam)
- Prof. Dr. Armin Zweite (vormals Sammlung Brandhorst, München)
2017
5. Symposium, 13. Dezember 2017
Aus dem Impressionismus entwickelte sich in den 1880er Jahren eine Malerei, bei der leuchtende Farbe in kurzen Pinselstrichen nebeneinandergesetzt wurde – der Pointillismus. Henri-Edmond Cross (1856–1910) war einer der bedeutendsten Maler dieser neoimpressionistischen Bewegung. Mit seinem Freund und Künstlerkollegen Paul Signac entdeckte er die Côte d’Azur für die Malerei. Sein Werk vermittelt zwischen den Impressionisten um Claude Monet und den Vorreitern des Expressionismus um Henri Matisse. In Deutschland wurde er früh als ein Vorreiter der Moderne gefeiert.
In Zusammenarbeit mit dem Musée des impressionnismes Giverny zeigte das Museum Barberini 2018 die erste Retrospektive zum Werk dieses Neoimpressionisten in Deutschland. Referenten des Symposiums:
- Marina Ferretti (Musée des impressionnismes Giverny)
- Annette Haudequet (Musée d’Art Moderne André Malraux, Le Havre)
- Monique Nonne (vormals Musée d’Orsay, Paris)
- Richard Thomson (The University of Edinburgh)
- Dr. Daniel Zamani (Museum Barberini, Potsdam)
4. Symposium, 24. April 2017
In der DDR gab es eine offizielle Staatskunst, die politisch wirken sollte. Diese ideologischen Verflechtungen wurden in den vergangenen Jahren in zahlreichen Ausstellungen untersucht. Wie aber reflektierten die Künstler im kritischen Blick nach innen ihr Selbstverständnis und ihr Verhältnis zur vorgeschriebenen staatstragenden Funktion? Die Ausstellung Hinter der Maske. Künstler in der DDR widmete sich den Spielarten künstlerischer Selbstinszenierung in der DDR zwischen Rollenbild und Rückzug, verordnetem Kollektivismus und schöpferischer Individualität.
Referenten des Symposiums:
- Valerie Hortolani (Museum Barberini, Potsdam)
- Hannah Klemm (St. Louis Art Museum)
- Prof. Dr. Petra Lange-Berndt (Universität Hamburg)
- Dr. Michael Philipp (Museum Barberini, Potsdam)
- Dr. Carolin Quermann (Städtische Galerie Dresden)
- Prof. Dr. Martin Schieder (Universität Leipzig)
3. Symposium, 29. März 2017
Viele Gemälde Max Beckmanns (1884–1950) zeigen die Welt des Theaters, Zirkus und Varietés. Das Zurschaustellen trieb ihn zeitlebens an. Im Rollenspiel sah er ein Modell menschlicher Grunderfahrungen und nahm darin häufig die Position des Zuschauers ein. Angesichts der Erfahrungen des Künstlers im Ersten Weltkrieg und der dramatischen politischen Entwicklungen während seines Exils nach 1937 galt Beckmann das Welttheater als Sinnbild für die aktuelle Katastrophensituation. Die Metapher erweist sich in Beckmanns Kunst als Strategie, um sich der Gegenwart und ihren fundamentalen Veränderungen stellen zu können. Der Maler verwandelte das Bild in eine Bühne seiner Kunst. Max Beckmann. Welttheater war die erste Ausstellung, die das für ihn so zentrale Thema in den Fokus rückte, und ermöglichte einen neuen Zugang zu einem der großen Ausnahmekünstler des 20. Jahrhunderts.
Das Symposium im Museum Barberini entstand in Kooperation mit der Kunsthalle Bremen. Referenten des Symposiums:
- Dr. Eva Fischer-Hausdorf (Kunsthalle Bremen)
- Dr. Sebastian Karnatz (Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, München)
- Prof. Dr. Irene Pieper (Universität Hildesheim)
- Dr. Lynette Roth (Busch-Reisinger Museum, Harvard Art Museums, Cambridge)
- Dr. Ortrud Westheider (Museum Barberini, Postdam)
- Dr. Christiane Zeiller (Max Beckmann Archiv, München)
2016
2. Symposium, 21. November 2016
Die amerikanische Kunst der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist in Europa noch immer wenig bekannt. Mit der Ausstellung Von Hopper bis Rothko. Amerikas Weg in die Moderne bot das Museum Barberini Einblick in die Themen und Stile der nordamerikanischen Kunst vom Impressionismus bis zum Abstrakten Expressionismus. Im Fokus stand die Phillips Collection in Washington D.C., eine der wichtigsten Privatsammlungen der USA, die erstmals in Deutschland vorgestellt wurde.
Referenten des Symposiums:
- Susan Behrends Frank (The Phillips Collection, Washington, D.C.)
- Alexia Pooth (Stiftung Bauhaus, Dessau)
- Susanne Scharf (Goethe-Universität, Frankfurt am Main)
- Dr. Ortrud Westheider (Museum Barberini, Potsdam)
- Sylvia Yount (The Metropolitan Museum of Art, New York)
1. Symposium, 28. Juni 2016
Die genaue Beobachtung der Natur gewann nicht nur in den Naturwissenschaften des 19. Jahrhunderts an Bedeutung. Die Impressionisten reagierten mit der Malerei unter freiem Himmel auf wechselnde Licht- und Wetterphänomene. Obgleich ihnen die Metropole Paris zahlreiche Motive bot, war die Landschaft für Künstler wie Claude Monet, Alfred Sisley, Camille Pissarro und Gustave Caillebotte das wichtigste Thema. Ihre Landschaftsmotive waren nicht mehr historisch oder symbolisch aufgeladen. Vielmehr ging es den Malern des Impressionismus darum, die Gegenwart einzufangen. Die Ausstellung stellte unterschiedliche Themen der Landschaftsmalerei vor, die die Impressionisten in die Moderne überführten. Mit Darstellungen von Waldwegen und Meeren emanzipierten sie sich von ihren Vorbildern. In Gartenbildern fanden sie zu einem freien Umgang mit Farbe. Winterlandschaften wurden zu Experimentierfeldern der Farbe Weiß. In Regionen des Südens mit ihren flirrenden Lichteffekten verwoben sie Licht und Luft. In Flusslandschaften widmeten sie sich den reflektierenden Flächen. Bis heute faszinierend, sprechen ihre Landschaftsdarstellungen den Betrachter mit allen Sinnen an.
Referenten des Symposiums:
- Prof. Stephen F. Eisenman (Northwestern University, Evanston)
- Dr. Christoph Heinrich (Denver Art Museum)
- Prof. Richard Schiff (The University of Texas, Austin)
- Dr. Ortrud Westheider (Museum Barberini, Potsdam)
- Nancy Ireson (Barnes Foundation, Philadelphia)
- Stefan Koldehoff (Kunsthistoriker)