
Sebastian Bolesch
Kunst und Wissen
Mehrere Termine
Das neue Barberini Studio lädt regelmäßig zu spannenden Gesprächen über aktuelle Themen mit Bezug zur Kunst im Museum ein.
Dauer
60 Min.
Preis
€ 10
Mit dem Ticket kann eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung das Museum besucht werden.
Treffpunkt & Ort
Barberini Studio, Humboldtstr. 4, 14467 Potsdam; direkt neben dem Barberini
Do, 10. Juli, 17:30 Uhr
Do, 11. September, 17:30 Uhr
Turpitudes sociales – Soziale Schandtaten: Anarchistische Gesellschaftskritik des Impressionisten Camille Pissarro
Lutz Stöppler, Kunsthistoriker
Der impressionistische Maler Camille Pissarro schuf mit Turpitudes sociales ein eindrucksvolles Album mit 30 satirischen Zeichnungen, das er nie veröffentlichte. Er hatte es vielmehr für seinen Nichten in London angefertigt mit dem Ziel, ihre politische Bildung anschaulich zu fördern. Pissarro präsentiert sich hier als scharfer Kritiker gesellschaftlicher Missstände – so klar und offen, wie sonst nie in seinem Werk.
Der Vortrag stellt Pissarros kritischen Blick auf soziale Missstände vor, untersucht seine subtilen Darstellungen des einfachen Lebens und ordnet seine gesellschaftskritische Haltung in den Kontext seiner Zeit ein.
Do, 24. Juli, 17:30 Uhr
Do, 14. August, 17:30 Uhr
Camille Pissarro: Von der Karibik zu Städten und Landschaften Europas
Dr. Ira Oppermann, Kunsthistorikerin
Kaum ein anderes Künstlerleben des Impressionisten so stark von Ortswechseln und Reisen geprägt wie das von Camille Pissarro (1830-1903). Sein Weg führte ihn von seinen künstlerischen Anfängen in Südamerika über Vororte der Großstädte Paris und London, das bäuerlich geprägte Umland der französischen Metropole bis hin zu späten belebten Städten und Häfen Frankreichs.
Entdecken Sie im Vortrag die Stationen des bewegten Künstlerlebens – und die Bilder, in denen Pissarro den Puls seiner Zeit einfängt.
Do, 31. Juli, 17:30 Uhr
Do, 25. September, 17:30
Camille Pissarro. Innovation und Erfolg: Der Mann, der zu früh kam?
Isabelle Runde, Kunsthistorikerin
Als einer der bedeutendsten Maler des 19. Jahrhunderts war Camille Pissarro nicht nur ein Wegbereiter des Impressionismus, sondern auch dessen sozialer Mittelpunkt. Kein anderer Künstler der Gruppe legte so großen Wert auf Zusammenarbeit, Austausch und Netzwerk wie er. Als Einziger nahm er an allen acht Impressionisten-Ausstellungen (1874-1886) teil.
Camille Pissarro, dem „Vater des Impressionismus“, blieb der wirtschaftliche Erfolg lange verwehrt. Trotz eines Netzwerkes loyaler Förderer war sein Werk - anders als das mancher Kollegen - bis kurz vor seinem Lebensende schwer verkäuflich. Dieser Vortrag spürt seinem großen Pariser Freundeskreis, seinen Sammlern, Mäzenen und Galeristen nach, die ihm trotz seines großen Oeuvres, seiner lebenslänglichen Experimentierfreudigkeit und internationaler Kontakte erst sehr spät zu einer wirtschaftlichen Sicherheit verholfen haben.