Themenvortrag
So, 13 Uhr
Das Museum Barberini bietet sonntags um 13 Uhr Vorträge zum Thema „150 Jahre Impressionismus“ oder Modigliani. Moderne Blicke an. Kuratoren, Restauratoren oder Guides berichten im Auditorium des Museums vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Fachgebiete von ihrer Arbeit, ermöglichen Einblicke hinter die Kulissen und eröffnen neue Perspektiven auf die Kunstwerke.
Preis
€ 5 zzgl. Museumseintritt
Ort
Auditorium
Dauer
50 Minuten
Hinweis
Die Vorträge werden jeweils an einem Mittwoch um 18:30 Uhr digital als Online Live Talk angeboten.
So, 21.4.2024, 13 Uhr
Auguste Renoir. Impressionist der ersten Stunde
Lutz Stöppler, Kunsthistoriker
Der Maler Auguste Renoir gehörte zum Kern der Gruppe, die im Jahr 1874 ihre erste eigene gemeinsame Ausstellung organisierte. Seine frühen Arbeiten, die auch in der Sammlung des Museums Barberini zu sehen sind, verdeutlichen, wie Einflüsse von Gustave Courbet und der Maler der „Schule von Barbizon“ die Entwicklung der neuen Art der Malerei prägten. Renoirs enge Beziehungen zu Gustave Caillebotte und Berthe Morisot belegen, dass die gemeinsame Begeisterung für eine neue Kunst die gesellschaftlichen Schranken zwischen seiner proletarischen Herkunft und dem Großbürgertum überwinden konnte. Bemerkenswert ist, dass er, der lediglich die Volksschule besucht hatte, der einzige Impressionist der Gruppe blieb, der wiederholt Texte zu Fragen der Kunst publizierte.
So, 5.5.2024, 13 Uhr
Berthe Morisot – „eine Hand, die nicht mogelt“. Impressionistin der ersten Stunde
Dr. Ira Oppermann, Kunsthistorikerin
Im Dezember 1873 trat Berthe Morisot (1841–1895) der neu gegründeten Pariser Künstlervereinigung Société anonyme des artistes, peintres, sculpteurs et graveurs bei. Das war eine sehr selbstbewusste, emanzipierte Entscheidung, zumal sowohl ihr Freund Édouard Manet als auch ihr Lehrer Camille Corot davon abrieten und sie bereits im Salon ausstellen durfte. Dennoch spielte Morisot bei den acht „Impressionismus“-Ausstellungen dieser Gruppe eine bedeutende Rolle. Die Künstlerin schuf ein sehr eigenständiges Œuvre – mit einer Vorliebe für Frauendarstellungen und transparente, weiße Töne, sodass Paul Mantz noch 1877 schrieb: „In der Gruppe der Revolutionäre gibt es nur einen Impressionisten, und das ist Berthe Morisot.“
So, 26.5.2024, 13 Uhr
Claude Monet: Impressionist, Revolutionär, Wegbereiter der Moderne
Gesine Harms, Kunsthistorikerin
Der französische Künstler Claude Monet ist einer der bekanntesten Impressionisten und zählt zu den beliebtesten Malern überhaupt. Seine von Licht und Farbe durchfluteten Landschaftsbilder, die das flüchtige Spiel atmosphärischer Erscheinungen virtuos festhalten, erstaunen und beglücken bis heute. Anlässlich des diesjährigen 150. Jubiläums der ersten von acht legendären Impressionisten-Ausstellungen und des umfangreichen Bestandes von 39 Gemälden Monets in der Sammlung Plattner zeichnet der Vortrag seine künstlerische Entwicklung nach. Im Fokus steht Monet nicht nur als Mitbegründer des Impressionismus, sondern der radikal neue Weg, den Monet von Beginn an in seiner Landschaftsmalerei verfolgte, von seinen experimentell angelegten Serien bis zu den abstrakt anmutenden Seerosenmotiven im Spätwerk.
So, 2.6.2024, 13 Uhr
Stadt der Bohème: Amedeo Modiglianis Paris
Isabelle Runde, Kunsthistorikerin
Der italienische Künstler Amedeo Modigliani zog 1906 nach Paris, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1920 lebte. Ateliers und Akademien, Salons und Galerien, Theater und Cabarets, Cafés und Ballhäuser bildeten die Matrix der pulsierenden Kunstszene zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Hier bewegte sich Modigliani zwischen Montmartre und Montparnasse. Der Vortrag begibt sich auf seine Spuren in der Kunstwelt der Metropole um 1900.
So, 16.6.2024, 13 Uhr
Camille Pissarro. Zwischen Impressionismus und Neoimpressionismus
Dr. Ira Oppermann, Kunsthistorikerin
Kein anderer Künstler aus der Gruppe der Impressionisten legte so großen Wert auf eine gute Zusammenarbeit der Kollegen wie der Maler Camille Pissarro (1830–1903). Ihm lag sehr viel am gemeinsamen Ausstellen und er nahm selbstverständlich an allen acht Ausstellungen der Gruppe teil. Pissarro sah deutlich die Vorteile des gemeinsamen Auftretens und wirkte bei drohenden Konflikten immer ausgleichend. Zwischen den Vorstädten und Paris pendelnd, ist sein Werk einerseits eine impressionistische Hommage an das Landleben, anderseits schuf er auch bedeutende Stadtbilder – beide mit einem Fokus auf Straßenszenen. Stilistisch bewegte er sich zwischen den Strömungen des Impressionismus und Neoimpressionismus.
So, 14.7.2024, 13 Uhr
Stadt der Bohème: Amedeo Modiglianis Paris
Isabelle Runde, Kunsthistorikerin
Der italienische Künstler Amedeo Modigliani zog 1906 nach Paris, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1920 lebte. Ateliers und Akademien, Salons und Galerien, Theater und Cabarets, Cafés und Ballhäuser bildeten die Matrix der pulsierenden Kunstszene zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Hier bewegte sich Modigliani zwischen Montmartre und Montparnasse. Der Vortrag begibt sich auf seine Spuren in der Kunstwelt der Metropole um 1900.
So, 11.8.2024, 13 Uhr
1874–1886. Die Gruppenausstellungen der Impressionisten in Paris
Lutz Stöppler, Kunsthistoriker
2024 jährt sich das 150. Jubiläum der ersten Gruppenausstellung der Impressionisten. Was diese erste Ausstellung im Jahr 1874 für die Maler und Malerinnen sowie für die neue Art der Malerei bedeutete, lässt sich gut mit dem Blick auf die letzte der gemeinsamen Ausstellungen verstehen. Aus der Integration des Neoimpressionismus (Pointillismus) in die 8. Ausstellung im Jahr 1886 ergibt sich ein aufschlussreicher Vergleich mit den Gemälden der vorangegangenen Ausstellungen. Die Entscheidung Monets und Renoirs, nicht mehr zusammen mit der Gruppe auszustellen, sondern neue Formen der Präsentation ihrer Gemälde zu nutzen, zeigt, wie sie ihre Kunst sahen und vermitteln wollten. Überdies wird die starke Rolle der Malerinnen Berthe Morisot und Mary Cassatt innerhalb der Gruppe präsentiert.