
David von Becker
Bilder auf Reisen
Seit Herbst 2020 werden über 100 Werke des französischen Impressionismus und Postimpressionismus der Sammlung Hasso Plattner dauerhaft im Museum Barberini präsentiert, darunter Meisterwerke von Monet, Caillebotte, Renoir und Signac. Gelegentlich werden einzelne Gemälde für internationale Ausstellungsprojekte verliehen, die der weiteren Erforschung eines Künstlers und seines Œuvres dienen. Welche Werke auf Reisen gegangen sind, können Sie hier nachlesen.
Paul Signac, Klipper, 1887

Sammlung Hasso Plattner
Paul Signac: Klipper, 1887
Das Gemälde Klipper von Paul Signac wird im Art Institute Chicago vom 14.5. bis 4.9.2023 in der Ausstellung Van Gogh und die Avantgarde. Die moderne Landschaft gezeigt. Das Van Gogh Museum Amsterdam präsentiert diese Ausstellung vom 13.10.2023 bis 14.1.2024 unter dem Titel Van Gogh entlang der Seine. Es handelt sich um ein gemeinsames Ausstellungsprojekt unter verschiedenen Titeln.
Signacs Klipper entstand im Jahr 1887. Stilistisch zeigt es, wie der Künstler die Impulse des Impressionismus verarbeitete und gleichzeitig mit nebeneinander gesetzten Farbpunkten des aufkommenden Divisionismus experimentierte. Signac inszenierte das Aufeinandertreffen von Licht und Schatten auf den Brückenpfeilern als Punktstruktur. Dabei setzte er die Komplementärfarben Orange und Blau sowie Gelb und Violett ein. Im Hintergrund ist die damals moderne Industriearchitektur außerhalb von Paris an der Seine zu sehen, mit der einige französische Künstler das mondäne Leben der Metropole motivisch hinter sich ließen.
Pablo Picasso, Boulevard de Clichy, 1901

Succession Picasso/VG Bild-Kunst, Bonn 2021
Pablo Picasso: Boulevard de Clichy, 1901
Das Gemälde Boulevard de Clichy ist als Leihgabe in der Ausstellung Picasso Landscapes: Out of Bounds im Mint Museum, Charlotte (USA), vom 11. Februar bis 21. Mai 2023 zu sehen. Vom 24. Juni bis 15. Oktober ist es im Cincinnati Art Museum zu Gast.
Diese Arbeit des 19-jährigen Pablo Picasso entstand bei einem seiner ersten Aufenthalte in Paris. Nach dem Besuch der Weltausstellung 1900 kam er im Folgejahr wieder aus Barcelona in die französische Hauptstadt. Sein im selben Jahr gemalter Boulevard de Clichy spiegelt Picassos Auseinandersetzung mit dem Impressionismus und Pointilismus wider. Insbesondere Camille Pissarros Paris-Serien scheinen den jungen Künstler inspiriert zu haben, als er die Straße im Künstlerviertel Montmartre vom Fenster seiner Unterkunft aus zum Motiv machte.
Diese Stadtlandschaft zeigt, wie er die Begegnung mit den französischen Künstlern um die Jahrhundertwende verarbeitete, bevor er über die Blaue und Rosa Periode sowie den Kubismus zu seinem unverwechselbaren Stil fand.
Alfred Sisley, Straße in Louveciennes, Schnee, 1874

Alfred Sisley: Straße in Louveciennes, Schnee, 1874
Das Werk ist als Leihgabe in der Ausstellung Léon Monet. Frère de l’artiste et collectionneur / Brother of the artist and collector im Musée du Luxembourg, Paris, vom 15. März bis zum 16. Juli 2023 zu sehen.
Das Gemälde entstand 1874, im Jahr der ersten Impressionisten-Ausstellung in Paris. Zusammen mit mehreren anderen Winterbildern von Sisley wurde es zwei Jahre später auf der zweiten Gemeinschaftsausstellung gezeigt. Der Himmel ist nahezu wolkenlos, der Tag kalt und klar. Neben dem Weg zeichnet sich ein dreieckiger blauer Schatten auf dem Schnee ab, der den Vordergrund dominiert. Die Spitze des Schattens weit auf drei Figuren, die auf einen Einschnitt zwischen zwei Feldern zugehen. Die Menschen in Sisleys Landschaften charakterisieren das Zusammenleben, ohne zur Genreszene zu werden, wie sie in den 1880er Jahren im Salon noch immer beliebt war. Manchmal entsteht der Eindruck, ein und dieselbe Figur sei in verschiedenen Gemälden zu sehen. Die Kontinuität, die sich daraus zwischen den Gemälden ergibt, betont das Ausschnitthafte und Serielle. Die verschneite Landschaft ermöglichte es Sisley, Landschaften als harmonische Einheit zu gestalten.
Das Werk entstand gleichzeitig mit dem Gemälde Schnee in Louveciennes. Es zeigt denselben Weg an einem klaren Wintertag, der Blickwinkel ist leicht nach rechts verschoben. Ein Stück des Zauns ist auf beiden Leinwänden zu sehen. Es gehört ebenfalls zur Sammlung Hasso Plattner und hängt in diesem Raum.
Henri-Edmond Cross: Der Strand von Saint-Clair, 1896

Sammlung Hasso Plattner
Henri-Edmond Cross: Der Strand von Saint-Clair, 1896
Das Gemälde Der Strand von Saint-Clair wird vom 10. Juli bis 14. November 2023 im Musée de l’Annonciade in St. Tropez gezeigt. Es ist Bestandteil der Ausstellung Cross im Licht des Var, dem schönsten Land der Welt (Saint-Tropez).
Die Schau zeigt Henri-Edmond Cross als wichtigen Künstler des Neoimpressionismus, der mit seinen Werken in leuchtenden Farben als einer der Wegbereiter des Fauvismus gilt. Das Musée de l‘Annonciade liegt inmitten der Landschaft des Département Var, wo Cross sich nach seiner Ankunft aus dem Norden im Jahr 1891 als einer der ersten Pariser Künstler dieser Generation niederließ. Seine Arbeiten spiegeln das intensive Licht und die leuchtenden Farben des Südens wieder. In der Auseinandersetzung mit aktuellen Forschungen über Farbtheorien und Komplementärkontraste von Charles Blanc und Michel-Eugène Chevreul setzten die Neoimpressionisten verstärkt auf die Verwendung reiner Farben. Mehr und mehr vermieden sie, die Buntfarben mit Weiß aufzuhellen, und begannen vielmehr das Licht als ein Nebeneinander farbiger Punkte aufzufassen. Auf seine Einladung hin kam auch Paul Signac nach St. Tropez, um sich dort anzusiedeln.
Fünf Monets in Monaco
Mit fünf Gemälden von Claude Monet aus der Sammlung Hasso Plattner ist das Museum Barberini Hauptleihgeber und wichtigster Partner der Ausstellung Monet – In vollem Licht (Monet en pleine lumière), die vom 8. Juli bis 3. September 2023 im Grimaldi Forum Monaco gezeigt wird. Dazu gehören Monets Werke Die Rosensträucher im Garten von Montgeron, 1876, Villen in Bordighera, 1884, Strada Romana in Bordighera, 1884, Bordighera, Italien, 1884, und Antibes, das Fort, 1888.
Im Jahr 1883, als er sich in der Mitte seines langen Lebens in Giverny niederließ, war Claude Monet immer noch auf der Suche nach neuer Inspiration. Seine erste Reise in den Süden führte ihn nach Monte Carlo und an die Riviera, die er zusammen mit seinem Freund Pierre-Auguste Renoir entdeckte. 1884 und erneut 1888 reiste er nochmal alleine dorthin. In Monte-Carlo, Roquebrune, Bordighera und Antibes widmete er sich seinem zentralen Anliegen, Licht einzufangen. Als Maler entdeckte er am Mittelmeer neue Farben und neue Motive und empfand es herausfordernd, diese zu malen. Während seines letzten Aufenthalts in Antibes im Jahr 1888 entstand seine berühmte Gemäldereihe vom Strand von Salis, der Festung von Antibes zu allen Jahreszeiten.
Vergangene Leihgaben
2022
Dieses Gemälde war Bestandteil der Ausstellung Face au Soleil. Un Astre dans les Arts, die vom 14. September 2022 bis zum 29. Januar 2023 im Musée Marmottan Monet in Paris zu sehen war. Vom 25. Februar bis zum 11. Juni 2023 wird die Schau unter dem Titel Sonne. Quelle des Lichts in der Kunst im Museum Barberini in Potsdam gezeigt.
Ausgehend von Claude Monets Gemälde Impression. Soleil levant, das 2022 seinen 150. Geburtstag feierte, widmet sich die Ausstellung dem Motiv der Sonne in der Kunst. Das Konzept vereinigt Kunstwerke verschiedener Epochen, Kulturen und Medien von der antiken Vase bis zum Video des 21. Jahrhunderts. Gezeigt werden Werke von u.a. Albrecht Dürer, Peter Paul Rubens, Caspar David Friedrich, Edvard Munch und Otto Dix. Aus der Sammlung Hasso Plattner des Museums Barberini waren in Paris neben Signac je ein Gemälde von Camille Pissarro und Eugène Boudin vertreten.
Diese pointilistische Arbeit Signacs besteht aus unzähligen exakt gesetzten farbigen Punkten. Die Hafeneinfahrt des damals noch kleinen Fischerorts Saint-Tropez leuchtet in glühenden Farben. Diesen Effekt erzeugte Signac durch das Nebeneinandersetzen der Komplementärfarben Gelb und Violett. Signac, der auf Einladung seines Freunds Henri-Edmond Cross den Reiz Südfrankreichs entdeckt hatte, erwarb in Saint-Tropez ein Haus am Meer. Nach der Überführung seiner Yacht Olympia ließ er sich dort dauerhaft nieder. Kurz darauf entstand dieses ikonische Gemälde.
Dieses Gemälde war Bestandteil der Ausstellung Face au Soleil. Un Astre dans les Arts, die vom 14. September 2022 bis zum 29. Januar 2023 im Musée Marmottan Monet in Paris zu sehen war. Vom 25. Februar bis zum 11. Juni 2023 wird die Schau unter dem Titel Sonne. Quelle des Lichts in der Kunst im Museum Barberini in Potsdam gezeigt.
Ausgehend von Claude Monets Gemälde Impression. Soleil levant, das 2022 seinen 150. Geburtstag feierte, widmet sich die Ausstellung dem Motiv der Sonne in der Kunst. Das Konzept vereinigt Kunstwerke verschiedener Epochen, Kulturen und Medien von der antiken Vase bis zum Video des 21. Jahrhunderts. Gezeigt werden Werke von u.a. Albrecht Dürer, Peter Paul Rubens, Caspar David Friedrich, Edvard Munch und Otto Dix. Aus der Sammlung Hasso Plattner des Museums Barberini waren in Paris neben Camille Pissarro noch je ein Werk von Eugène Boudin und Paul Signac vertreten.
Claude Monet und Camille Pissarro lernten sich als junge Künstler 1870 in London kennen. Seitdem verband sie eine intensive Künstlerfreundschaft, während der beide ihre impressionistische Handschrift entwickelten. Durch den Einfluss von Seurat und Signac wendete sich Pissarro zeitweise dem Pointilismus zu. Die blasse Sonne taucht den Himmel und die Bäume in warmes Licht, während der Anblick der schneebedeckten Landschaft gleichzeitig die Kälte des Winterabends spüren lässt. Im gleichen Jahr malte Pissarro Bazincourt. Sonnenuntergang, das die gleiche Landschaft mit glühender Abendsonne und grünen Wiesen zeigt. Sie gehört ebenfalls zur Sammlung Hasso Plattner.
Dieses Gemälde war Bestandteil der Ausstellung Face au Soleil. Un Astre dans les Arts, die vom 14. September 2022 bis zum 29. Januar 2023 im Musée Marmottan Monet in Paris zu sehen war. Vom 25. Februar bis zum 11. Juni 2023 wird die Schau unter dem Titel Sonne. Quelle des Lichts in der Kunst im Museum Barberini in Potsdam gezeigt.
Ausgehend von Claude Monets Gemälde Impression. Soleil levant, das 2022 seinen 150. Geburtstag feierte, widmet sich die Ausstellung dem Motiv der Sonne in der Kunst. Das Konzept vereinigt Kunstwerke verschiedener Epochen, Kulturen und Medien von der antiken Vase bis zum Video des 21. Jahrhunderts. Gezeigt werden Werke von u.a. Albrecht Dürer, Peter Paul Rubens, Caspar David Friedrich, Edvard Munch und Otto Dix. Aus der Sammlung Hasso Plattner waren neben Boudin noch je ein Werk von Camille Pissarro und Paul Signac vertreten.
In Le Havre. Sonnenuntergang am Meer erfasst Eugène Boudin das Licht der untergehenden Sonne in zartem Gelb, Orange und Rosa. Der weiß-gelbe Sonnenball leuchtet am Horizont als einziges Bildelement klar umrissen hervor, während die anderen Formen sich im schwindenden Licht auflösen. Die oft tiefliegende Horizontlinie seiner Bilder lässt viel Platz für den Himmel, dessen meisterhafte Darstellung ihm den Beinamen „König des Himmels“ einbrachte. Boudin gilt als erster Lehrer Claude Monets, durch den er zur Freilichtmalerei kam.
Dieses Gemälde wurde als Leihgabe für die Ausstellung Le vent. Cela qui ne peut être peint zur Verfügung gestellt, die vom 25. Juni bis 2. Oktober 2022 im Musée d´art moderne André Malraux in Le Havre zu sehen war.
Im Jahr 1883 übersiedelte Claude Monet nach Giverny, wo er das leerstehende Gebäude einer alten Apfelpresse (le pressoir) für seine Bedürfnisse und die seiner Familie hergerichtet hatte. An diesem Wohnsitz sollte er bis zu seinem Lebensende bleiben.
Auch nach seinem Umzug nach Giverny widmete sich Claude Monet dem ländlichen Umfeld entlang der Seine. Hier führt er den Blick über die hochgewachsenen Gräser zu den spielenden Kindern. Die Wiese bietet den Sinnen zahlreiche Reize. Der Maler bringt dem Betrachter die Grashalme sinnlich nahe. Sie speichern das Licht und die Wärme des Frühlingstages und erinnern an den frischen Geruch einer Weidelandschaft.
Kein Weg führt den Blick der Betrachter in die Tiefe des Bildes. Vielmehr bilden die große Wiese und der durch Bäume eingerahmte Himmel zwei gleichberechtigte Projektionsflächen für die Wirkung von Sonne und Wind. Diese Auffassung ist typisch für Monet. Er äußerte, dass es ihm nicht um die Darstellung der Motive an sich ginge, sondern um das, was die Gegenstände umgebe: die Luft und das Licht. Er nannte das den „Umschlag“ (envelope) um die sichtbaren Dinge.
Dieses Gemälde wurde als Leihgabe für die Ausstellung Le Décor impressionniste zur Verfügung gestellt, die vom 2. März bis zum 11. Juli 2022 am Musée de l'Orangerie in Paris zu sehen war.
Die Ausstellung am Musée d’Orsay untersuchte die impressionistische Hinwendung zu Dekor und Dekoration – eine Beschäftigung, die in den 1920er Jahren in Claude Monets großformatigem Seerosen-Zyklus im Musée de l’Orangerie kulminierte. Zu den 80 Leihgaben gehörten neben zahlreichen Gemälden von u. a. Mary Cassatt, Edgar Degas, Claude Monet und Pierre-Auguste Renoir auch Fächer, Keramiken und Arbeiten auf Papier. Aus der Sammlung Hasso Plattner war Monets Rosensträucher im Garten von Montgeron zu sehen – eine Studie für das großformatige Gemälde Gartenecke in Montgeron (um 1876, Eremitage, Sankt-Petersburg), das der Textilmagnat Ernest Hoschedé als Wanddekoration für seinen Wohnsitz, das luxuriöse Château de Rottembourg, in Auftrag gegeben hatte.
Dieses Gemälde wurde als Leihgabe für die Ausstellung Ich. Max Liebermann – ein europäischer Künstler zur Verfügung gestellt. Sie war vom 8. Oktober 2021 bis zum 8. Januar 2022 am Hessischen Landesmuseum Darmstadt und vom 2. Februar bis zum 8. Mai 2022 am Kunstpalast Düsseldorf zu sehen.
Als treibende Kraft der deutschen Malerei des neunzehnten Jahrhunderts war Max Liebermann mit ganz Europa vernetzt. Insbesondere die Maltraditionen Frankreichs und der Niederlande spielten eine bedeutende Rolle in seinem Werk. Die Ausstellung thematisierte Liebermanns Auseinandersetzung mit seinen europäischen Vorbildern und Kollegen – darunter Jean-François Millet und Claude Monet – und ermöglichte eine direkte Gegenüberstellung mit ausgewählten Werken. Zu den zahlreichen Leihgebern gehörten die Nationalgalerie in Berlin, das Musée d’Orsay in Paris, das Kunstmuseum Den Haag sowie das Teylers Museum in Haarlem.
Dieses Gemälde wurde als Leihgabe für die Ausstellung Die Kunst von Pál Szinyei Merse zur Verfügung gestellt, die vom 11. November 2021 bis zum 20. Februar 2022 an der Ungarischen Nationalgalerie in Budapest gezeigt wurde.
Pál Szinyei Merse gehört zu den bedeutendsten Wegbereitern der Moderne in Ungarn. Für seine in den 1870er und 1880er Jahre entstandenen Landschaftsdarstellungen übernahm er die Freilichtmalerei, die Ende des 19. Jahrhunderts zu einem Kennzeichen des französischen Impressionismus geworden war. Die Ausstellung am Szépművészeti Múzeum verortete Szniyeis Werk im internationalen Kontext seiner Zeit und berücksichtigte dabei auch Parallelen zu Entwicklungen in Frankreich. Claude Monets Unter den Pappeln aus der Sammlung Hasso Plattner wurde in der Werkschau in einem Dialog mit Szinyeis stilistisch eng verwandter Arbeit Mohnblumenfeld (1896) gezeigt.
Dieses Gemälde stellte das Museum Barberini als Leihgabe für die Ausstellung Voies de la modernité zur Verfügung, die vom 15. Oktober 2021 bis zum 13. Februar 2022 an den Musées Royaux des Beaux-Arts de Belgique in Brüssel zu sehen war.
Fortschritt und Modernisierung waren zentrale Themen im Werk Gustave Caillebottes. Die Brücke von Argenteuil und die Seine ist eines von mehreren Gemälden, mit denen die Impressionisten der rasant fortschreitenden Infrastruktur im Pariser Umland nachspürten. In einer radikalen Abwendung etablierter kompositorischer Normen hat Caillebotte nur einen der sieben metallenen Brückenbögen in den Blick genommen – eine ungewöhnliche Bildanlage, die vom Einfluss zeitgenössischer Photographien zeugt. Im Hintergrund links ist die hoch moderne Eisenbahnbrücke zu sehen, durch die Argenteuil seit 1851 eine direkte Anbindung an den Gare Saint-Lazare in Paris genoss. Die Ausstellung in Brüssel fokussierte die malerische Faszination für den rasanten Wandel, den die wachsende nationale und internationale Vernetzung mittels der Eisenbahn als neuem Transportmedium mit sich brachte.
2021
Dieses Gemälde stellte das Museum Barberini als Leihgabe für die Ausstellung Caillebotte. Impressionistisch und modern zur Verfügung, die vom 18. Juni bis zum 21. November 2021 in der Fondation Pierre Gianadda in Martigny zu sehen war.
Mit seiner Teilnahme an der zweiten Impressionisten-Ausstellung 1876 in Paris schloss sich Gustave Caillebotte der aufstrebenden Bewegung um Claude Monet an. Seine Bedeutung als Maler wurde lange Zeit von seiner Patronage als einer der wichtigsten frühen Sammler und Förderer des Impressionismus überschattet. Die Fondation Pierre Gianadda widmete dem Künstler eine umfangreiche Retrospektive, die seine Werkentwicklung anhand von rund 90 Arbeiten eingehend untersuchte. Zu den zahlreichen internationalen Leihgebern gehörten u. a. die National Gallery of Art in Washington, der Petit Palais in Genf sowie das Musée Marmottan Monet und das Musée d’Orsay in Paris. Mit sechs Gemälden verfügt die Sammlung Hasso Plattner über den umfangreichsten Bestand des Malers in Deutschland.
Dieses Gemälde stellte das Museum Barberini als Leihgabe für die Ausstellung Gartenseite. Von Monet bis Bonnard zur Verfügung gestellt, die vom 1. April bis zum 1. November 2021 im Musée des impressionnismes in Giverny zu sehen war.
Der Garten war ein zentrales Sujet impressionistischer und postimpressionistischer Malerei. Die Ausstellung im Musée des impressionnismes untersuchte das Motiv an der Schnittstelle zwischen den Impressionisten um Claude Monet und den Nabi-Künstlern um Pierre Bonnard und Édouard Vuillard. Anhand von etwa 100 Gemälden, Zeichnungen und Druckgraphiken spürte sie der Rolle des Gartens als Ausdruck einer modernen Künstlersensibilität nach, geprägt von der Sehnsucht nach einer harmonischen Verbindung von Mensch und Natur. Aufgrund seiner Sympathien für das Gedankengut des Anarchismus – darunter der Glaube an die Natur als eine Quelle individueller und sozialer Erneuerung – war das Werk Camille Pissarros von zentraler Bedeutung für das Projekt. Neben dem Gemälde aus der Sammlung Hasso Plattner umfasste die Ausstellung weitere wichtige Arbeiten des Künstlers, darunter Leihgaben aus dem Musée d’Orsay in Paris sowie dem Musée d’art moderne André Malraux in Le Havre.
Dieses Gemälde stellte das Museum Barberini als Leihgabe für die Ausstellung Monet in Étretat zur Verfügung, die vom 1. Juli bis zum 17. Oktober 2021 am Seattle Art Museum zu sehen war.
In den 1880er verbrachte Claude Monet mehrere Malausflüge in dem nordfranzösischen Fischerdorf Étretat. Aus diesen Reisen gingen etwa 80 Kompositionen hervor, die oft als zusammenhängende Variationen um ein einziges Motiv entstanden. Ausgehend von einem Werk aus der eigenen Sammlung (Fischerboote in Étretat von 1885) untersuchte das Seattle Art Museum die Bedeutung Étretats in Monets künstlerischer Entwicklung der 1880er Jahre. Das Bild aus der Sammlung Hasso Plattner wurde dort im Kontext weiterer Gemälde gezeigt, in denen der Maler die dramatische Felsformation der sogenannten Porte d’Aval in den Blick nahm.
Dieses Gemälde stellte das Museum Barberini als Leihgabe für die Ausstellung „Bon Voyage, Signac!“ zur Verfügung, die vom 16.4. bis zum 22.8.2021 am Wallraf-Richartz-Museum in Köln zu sehen war.
Das Wallraf-Richartz-Museum in Köln verfügt mit Signacs Konstantinopel. Yeni Djami (1909) über ein spätes Schlüsselwerk des Malers. Das Gemälde stand im Mittelpunkt der Ausstellung „Bon Voyage, Signac!“, die als impressionistische Reise durch die eigene Sammlung angelegt war. Sie umfasste neben Signac Arbeiten von Gustave Caillebotte, Paul Cézanne, Henri Matisse, Claude Monet und Vincent van Gogh. Bereichert wurde dieser Grundstock von rund 60 Werken durch neun Signac-Leihgaben aus Europa und den USA, darunter Gemälde aus dem Musée d’Orsay in Paris sowie dem Metropolitan Museum of Art in New York.
Das Museum Barberini unterstützte das Projekt mit Signacs Der Hafen bei Sonnenuntergang (1892) – eine der ersten Kompositionen, die der Künstler nach seinem Umzug an die Côte d’Azur anfertigte. Mit vier Arbeiten verfügt die Sammlung Hasso Plattner über den umfangreichsten Bestand an Signac-Gemälden in Deutschland.